Die System/CMS Entscheidung – Teil 4/4: Wo die Reise hingeht

Jetzt habe ich sie also alle beisammen: WordPress, Typo3 und Symfony. Nun handelte es sich bei dieser Serie auch um einen Akt der technischen Selbstfindung. Tatsächlich sehe ich heute auch klarer wo die Reise hingehen könnte, als dies noch vor 4 Wochen der Fall war.

Wo es mir noch gelungen ist eine klare Grenze zu Entscheidung für WordPress zu ziehen, sind diese Grenzen zwischen Typo3 und Symfony doch eher fließend. Genau darauf möchte ich daher an dieser Stelle noch einmal eingehen.

Letzte Woche habe ich angefangen das Buch „Zukunftssichere TYPO3-Extensions mit Extbase und Fluid“ zu lesen. Der erste Eindruck ist sehr gut. Plötzlich ist da von MVC-Pattern, Domain-Driven Design und Test-Driven Development die Rede. Weg vom undurchsichtigen, prozeduralem Code-Chaos, der mich bisher vor der Entwicklung unter Typo3 zurück schrecken lies. Schneller als ich es mir hätte träumen lassen, schwinden meine bisherigen Argumente gegen Typo3.

Das liegt nicht etwa daran das ich die Konzepte von Symfony plötzlich weniger mag. Es liegt daran, dass die Konzepte, die ich an Symfony mag, nun auch in Typo3 Einzug erhalten. Da liegt die Frage nahe: Macht es vielleicht Sinn gleich ganz auf Typo3 zu setzen?

Nur noch auf ein System neben WordPress zu setzen würde Zeit sparen. Zeit, die für das Einarbeiten und Erfahrungen sammeln bisher in beide Systeme geflossen ist, könnte ich konzentriert in Typo3 investieren. Auch handelt es sich bei dem dadurch gewonnen Know-How um wesentlich weniger Typo3-Spezialwissen, als dies bisher der Fall war. Typo3 setzt endlich auf gängige Konzepte. Tatsächlich ist die Umsetzung des MVC-Patterns sogar sehr nah an der Umsetzung in Symfony.

Nun handelt es sich bei Extbase um eine Portierung von Flow3 Prinzipien. Flow3 selbst ist noch nicht fertig und so erscheint es mir noch etwas voreilig gleich voll auf Typo3 zu setzen. Trotzdem, meine Prognose: Das nächste Jahr gehört Typo3. Die eingeschlagenen Richtung der Entwickler ist genau auf meiner Wellenlänge. Sofern sich daran nichts mehr ändert, würde ich in nicht allzu ferner Zukunft auch Typo3 anstatt Symfony der Vorzug geben.

Trotzdem werde ich Symfony im Auge behalten. Das wundervolle Symfony2 steht an. Noch dazu gibt es mit dem Symfony2-CMF Bestrebungen endlich eine einheitliche Lösung für CMS-Aufgaben unter Symfony zu schaffen. Das Wissen, das es mir heute so leicht mach in die Typo3-Entwicklung unter Extbase einzusteigen, verdanke ich der Arbeit mit Symfony. Das wohlige Gefühl: Beide Systeme setzen mittlerweile auf Best Practices und so ist investierte Zeit in beiden gut angelegt.

Also, mein liebes Typo3, ich setzte große Stücke in dich. Enttäusche mich nicht! Und Symfony, ich werde dich nie vergessen.

5 Gedanken zu „Die System/CMS Entscheidung – Teil 4/4: Wo die Reise hingeht“

  1. TYPO3 ist gut fur die Kunden orientirte Seite. Aber wenn es geht zum backend und alle AJAX sache, es ist so langsam. Fur meine netbook es ist unfreundlich.
    Auch die seite ist mir gegeben worden und diese seite ist einen Code-Chaos! Mit Symfony das wurde nicht passierte.

    GruBe

    P.S.:Entschuldigung fur sprache, ich habe keine Deustche Klavier.

    1. Tatsächlich geht es bei mir im Alltag meist um Kunden-Seiten. Allerdings bin ich bezüglich der Typo3-Performance zumindest langfristig sehr optimistisch. Ich denke mit Flow3 ist es dann auch leichter möglich sehr schlank zu programmieren.

      1. Meinst du wirklich, dass man mit FLOW3 schlang programmieren kann? Wenn du eine reine Webapplikation programmieren möchtest, würde ich auf jeden Fall auf Symfony setzen.
        Nicht nur aus Performance-Gründen.
        TYPO3 entwickelt sich sicherlich weiter und nimmt ja auch ständig modernere Programmier-Paradigmen an. Allerdings ist Symfony bislang in diesen Bereich noch wesentlich weiter und hat die Phase der Kinderkrankheiten längst übersprungen. Was man von Extbase und Fluid noch nicht sagen kann.

        1. Nein, ich meine es nicht mehr ;)

          Ich habe im letzten Monat mein erstes Extbase-Projekt hinter mich gebracht. Es lieft gut, insbesondere für Typo3 Verhältnisse, aber es gibt noch einige Ungereimtheiten und Dinge die in Symfony wesentlich besser gelöst sind. Wennes um reine Programmierung geht ist Symfony in sich wesentlich konsistenter und macht dadurch nicht zuletzt mehr Spaß :)

          Für gewöhnliche CMS-Aufgaben genügt Extbase aber und ich freue mich auf Flow3.

          Für schlanke App-Programmierung, da bin ich ganz deiner Meinung, ist Symfony bis auf weiteres ganz klar die bessere Wahl!

          1. @Andy
            Danke erst einmal für dein anregendes und gutes Blog. Bin erst kürzlich darauf gestoßen.
            Ich hatte in einem deiner Blog gelesen, dass du bereits Apostrophe benutzt hast. Kannst du dies als CMS/WebApplication-Framework Lösung empfehlen? Oder ist der CMS-Bereich noch sehr rudimentär?

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