Die lieben Mac Finder Probleme

Mac Finder LogoHeute hatte ich den Finder endgültig satt. Ich dachte unser Backup funktioniert nicht, habe deswegen 30 GB gelöscht, mühsam getestet, nur um dann heraus zu finden, dass mit dem Backup alles in Ordnung ist, der Finder mir die Dateien nur nicht anzeigt. Die Lösung des Problems war dann letztlich ganz einfach: Der Finder hat keine Refresh Funktion!

Einmal angefangen, konnte ich dann nicht mehr aufhören den Finder meinen Wünschen anzupassen, so das ich hier jetzt auch eine Lösung habe, um versteckte Dateien anzuzeigen und Ordner Windows-Like zu sortieren.

Mac Finder Refresh Funktion

Immer wieder hörte ich hier Stimmen laut werden, mit dem Server würde etwas nicht stimmen, der Finder würde gerade angelegte Dateien nicht anzeigen oder Ordner einfach umbenennen. Ich konnte bisher immer nur stur darauf beharren, mit dem Server sei alles in Ordnung, aber keine wirklich Lösung des sehr nervenden Problems bieten.

Die scheinbare Lösung ist ein kleines Script, welches diese Funktion nachrüstet, damit man dem Finder in Zukunft mitteilen kann, dass er doch mal bitte nachschauen soll, ob sich was geändert hat. Das Script findet sich unter soderhavet.com. In einem MacWorld Artikel wird das Thema auch noch einmal ausführlicher behandelt.

Versteckte Dateien anzeigen

Der Finder zeigt keine versteckten Dateien an und man kann es ihm wohl auch nicht mit Bordmitteln beibringen. Die Lösung ist hier eine Befehlszeile für den Terminal:

> defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles -boolean true;
> killall Finder

Das ursprünglicher Verhalten wieder herstellen mit:

> defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles -boolean false;
> killall Finder

Dann klappt es auch mit den versteckten Dateien…

Ordner und die Sortierung

Ordner werden bei der Sortierung auf dem Mac wie normale Dateien behandelt. Vielleicht geht es nur Umsteigern von Windows ähnlichen Systemen so, aber ich komme darauf nicht klar. Etwas weniger nette Forenkommntare zu diesem Verhalten gehen auch mal in die Richtung „Das ist kein Feature, das ist ein Bug“ -der Diskussion mag ich mich so jetzt gar nicht anschließen, aber eine Lösung für dieses Verhalten wollte ich dann doch und bin auch fündig geworden. Jetzt wird es allerdings ziemlich Tricky, was hauptsächlich am schrecklich langen Pfad liegt, der lautet wie folgt:

  • Man wechselt in folgenden Ordner: System > Library > Frameworks > ApplicationServices.framework > Versions > A > Frameworks > LaunchServices.framework > Versions > A > Resources
  • Hier findet sich nun der Ordner German.lproj. Dieser muss ausgewählt werden und über das Kontextmenü die Informationen des Ordners aufgerufen werden.
  • Im Bereich „Eigentümer & Zugriffsrechte den „Details“ Bereich ausklappen, auf das Schloss klicken und den Eigentümer auf den eigenen wechseln. In der Regel geht das nur nach vorheriger Eingabe des Passworts. Das Fenster auflassen, da die Rechte sowieso gleich wieder zurück gesetzt werden können.
  • Im Ordner German.lproj befindet sich die Datei Localized.strings. Diese muss in einem Text Editor (TextEdit, Smultron) geöffnet werden, um sie anzupassen.
  • In der Datei befindet sich der Eintrag „Folder“ = „Ordner“; – vor das „O“ von Ordner schreibt man jetzt ein Leerzeichen („Folder“ = “ Ordner“;) und speichert die Datei ab (erneute Passwortabfrage).
  • Den Eigentümer wieder auf „System“ stellen und auf das Schloss klicken. Fertig.
  • Nun muss das System neu gestartet werden, da die betroffene Datei ausschließlich beim Neustart eingelesen wird.

Öffnet man nach dem Neustart den Finder und „Art“, werden die Ordner immer am Anfang, bzw. am Ende angezeigt. Leider ist die Sortierung nur in der Listenansicht (Apfel+2) möglich…

Was war das jetzt für ein Akt? Ok, die Sache ist ein wenig „Dirty“. Durch die Änderung der Lokalisierungsdatei gaukelt man dem System vor die „Art“ Ordner würde mit einem Leerzeichen beginnen. Leerzeichen kommen beim sortieren an erster Stelle, worauf auch die Idee basiert, jeden Ordner mit führendem Leerzeichen, Raute, oder ähnlichem zu beginnen… da halte ich diese Lösung allerdings für weitaus eleganter.

Dieses Vorgehen habe ich aus einem englischen Text aus der Mac World

Ich übernehme trotz fleißigem Testen keine Verantwortung für die hier beschriebenen Aktionen.

Und was soll nun werden, hm?

Seit diesen Anpassungen ist ein wenig Zeit verstrichen und im Nachhinein hat mir der ganze Akt nur wenig gebracht. Ich finde den Finder unhandlich und irgendwie widerborstig. Da bleibt mir eigentlich nur noch die Suche nach einer passenden Alternative. Am besten mit der Funktionalität eines Norton Commanders, hach, das wäre ein Traum!

4 Gedanken zu „Die lieben Mac Finder Probleme“

  1. Der Norton Commander, ach wie mächtig erschien einem das Programm doch damals … :-)

    Echt geil das hier, auf der anderen habe ich ja nie so wirklich den Anschluss gefunden, mach weiter so … :-)

    Grüße Francois

  2. jaja, die Probleme eines Umsteigers ;-)

    das nicht vorhandene Refreshing nervt manchmal, allerdings reicht es in den meisten fällen den Ordner zu und dann wieder auf zu machen.

    Zu den versteckten Dateien: Es ist ja auch eine Windows-unart dem Nutzer überhaupt die Möglichkeit zu geben Dateien zu verstecken… Ich kenne keinen guten Grund das zu tun… Pron brennt man auf DVD und stellt sie nicht auf die Platte, Briefe an die geliebte kann man auch auf nen USB stick schieben… wenn man allerdings an versteckte system-dateien ran möchte ist der von dir gefundene Weg leider einer der wenigen… ansonsten kann man noch von einem Windows-Rechner aus auf die MAC-Platte schauen… da werden die dann auch angezeigt…

    Zu den Ordnern: Das wundert mich das du damit nur schlecht zurecht kommst, ich finde in vollen Verzeichnissen ist es ein Segen wirklich ALLES alphabetisch angezeigt zu bekommen… aber gut, da zeigen sich noch die bösen Windows einflüsse, schüttel sie ab! ;-)

    die Idee mit den „raute vor ordner“ stammt allerdings noch aus MAc OS9 zeiten und hat sich irgendwie in die neuzeit mit hinübergerettet. Damals gab es keinerlei möglichkeiten die anzeigestruktur zu ändern, und wenn dann nur mit unendlich umständlichen scripts… der Unix kern macht es da einem schon einfacher. :-)

    und da sind wir auch schin bei meinem lieblings thema: scripts. es gibt inzwischen so unermesslich viele davon, und alle machen einen glücklicher, (naja, nciht alle, aber viele) ich finde man sollte den finder schon alleine dafür loben das er praktisch „offen“ ist und eine script funktion sich so tadellos integrieren lässt… was man vom windows-explorer-Makros ja nicht behaupten kann…

    greetz nach meenz
    -de devoxdaniel

  3. @devox:
    Es geht nicht um die alphabetische Sortierung aller Dateien, sondern das Einreihen von Ordnern zwischen andere Dateiformate, wenn man nach Typ sortiert. Hierbei zeigt sich eine weitere Finder- bzw. Apple-Unart: die Vereinnahmung bestimmter Dateiformate durch diverse Programme wird fröhlich unterstützt, indem beispielsweise zwischen JPEGs, die mit Adobe Photoshop am Mac und der gleichen Windows-Version auf dieselbe Weise gespeichert wurden, unterschieden wird, anstatt sie allesamt als „JPEG-Grafikdatei“ oder ähnliches zu bezeichnen. Die nachfolgende Verstreuung von Dateien desselben Typs entbehrt jede Logik einer sauber gepflegten Verzeichnisstruktur.
    Fairerweise muß ich erwähnen, daß seit Windows XP die Sortierung von Dateien auf dem PC ebenfalls einer unlogischen, dafür massentauglicheren Art folgt: statt alphanumerisch zu sortieren und somit „datei_5“ hinter „datei_12“ zu packen, „erkennt“ Windows nun aufeinanderfolgende Ziffern als Zahlen und sortiert dementsprechend andersherum.

    Gojko

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